Eine besondere Freude war es, sich mit Armin über die Gegenden zu unterhalten, die man auf Reisen erkundet hatte oder die man in zukünftigen Reisen erkunden wollte. Sich darüber zu unterhalten, was man an diesem oder jenem Ort besonders schön und interessant fand. Aber auch darüber, was man sich an diesem oder jenem Ort erhofft und weshalb man ihn zum Reiseziel auserkoren hatte. Armin kannte dabei im besten Sinne keine räumlichen Einschränkungen und war für die Schönheit von Pyrenäenpässen oder den Bergen Korsikas genauso zu begeistern wie für die lokale Substanz im Nagolder Hinterland.
Armin war mit seinem Erfahrungsschatz nie aufdringlich, hat aber gerne Ratschläge und Tourenempfehlungen gegeben. Unser erstes persönliches Treffen fand 2005 kurz vor meiner Korsikareise statt und viele von Armins Empfehlungen haben ich ins Reiseprogramm aufgenommen (z.B. eine Wanderung auf den Monte San Petrone). In besonders positiver Erinnerung geblieben ist mir aber eine Radlrunde durch den Nordschwarzwald, auf die mich Armin im Sommer 2017 geschickt hat (während eines Besuchs bei ihm und Ute in Nagold). Die Tour war nicht nur aufgrund der landschaftlichen Eindrücke etwas Besonderes, sondern auch, weil ich dank Armins geschichtlichen, soziopolitischen oder auch sportlichen Fußnoten die Gegend mit allen Sinnen erfahren konnte (pun intended). Z.B. hat der Hinweis, dass die Auffahrt von Oppenau zur Zuflucht mehrmals Teil der Deutschlandtour war, für genau jene zusätzliche Motivation gesorgt, die aufgrund der harten Steigung dringend nötig war.
Von Armins reichem Nachlass war auf dieser Seite und anderswo bereits mehrfach die Rede. Als ein Teil dieses Erbes können vielleicht auch die vielen schönen Touren und Unternehmungen gelten, die uns Armin mit seinen Ratschlägen und Empfehlungen ermöglicht hat. All jenen, die mal eine Tour durch den Nordschwarzwald fahren möchten, die den X-Mist-Qualitätsansprüchen genügt, sei diese Runde ans Herz gelegt. Mir hat sie Armin damals gegen den Uhrzeigersinn angesagt (von Nagold nach Altensteig und dann weiter).
Ich werde die Runde sicher wieder fahren, dann vielleicht in anderer Richtung. Weitermachen und dabei immer wieder die Blickrichtung ändern. Im Großen, im Kleinen und sogar aufm Radl.
Danke, mein Freund!
Steffen
- Steffen Heidinger, Graz -